MinMon Podcast #31 by Dejanu

Für den November haben wir euch einen besonderen Podcast vorbereitet. Dejanu sind zwei Künstler die elektronische Samples live mit Gitarre und Gesang verknüpfen. Das Ergebnis nennt sich „BummelDubTechno“ und bringt euch mit ihrer Narrative zurück auf Sommer Openair’s.

Was „BummelDubTechno“ eigentlich ist und wie das Ganze mit der Raumstation ISS zusammenhängt könnt ihr natürlich im Interview nachlesen.

Steckbrief

Artist: Dejanu
Label: unsigned
Stil: BummelDubTechno
Age: 31
On air since: 2011
Living: Berlin- Rixdorf
Playtime: Sunny Afternoon
Setup: Ableton live 9 mit Xone:K2 begleitet von „Gibson Studio“-Gitarre
Favoriten: Feathered Sun, Nicolas Jaar, Thomash
Drink: Gösser Radler
Superpower: Entschleunigung der Welt

Podcast


(Direktlinks: SoundCloud, HearThis.at, Download)

Interview

Hallo André, es ist schön dich bei uns im Podcast zu haben. Wie geht es dir?

Bis auf meinen Hexenschuss geht es mir gut. (Anm. d. Red. André hat sich beim Volleyball spielen tapfer geschlagen, aber Blessuren davongetragen – merkte man ihm beim Interview aber kaum an..)

Wie würdest du deinen Weise des Auflegens beschreiben. Wo können wir dich bei den vielen Musikrichtungen einordnen?

Ich glaub, da muss man auch immer seine eigene finden und dann ordnet man sich am Besten in die schönste Schublade ein. Ich würde mal sagen „BummelDubTechno“. Hauptsächlich vom Bummeln beeinflusst, weil ich Tracks immer weit runterpitche.

Beim Hören deiner Sets bekommt man den Eindruck, dass diese immer einer gewissen Narrative folgen

Ja, das liegt daran, dass Musik für mich immer schon eine Art Soundtrack darstellte. Angefangen habe ich mit dem Musiksammeln und Zusammenstellen mit der Idee, daraus einen Soundtrack für irgendeine Sache zu machen. Mittlerweile ist es so, dass ich ein Gefühl für ein Thema habe und dieses Thema dann musikalisch bearbeite.

Kannst du uns für dieses Storytelling vielleicht ein Beispiel geben?

Im vergangenen Jahr habe ich ein rein konzeptionelles Tape gemacht, welches in 1,5 Stunden den Soundtrack für die Umkreisung der Erde durch die ISS darstellt. Solltest du also mal in der Raumstation sitzen wäre dieser Mix genau der richtige Stoff um den „Overview-Effekt“ auf die Erde zu genießen.

Inwiefern behältst du innerhalb der narrativen Sets die Freiheit auf dein Clubpublikum einzugehen?

Wenn ich vor Publikum spiele passe ich das Narrativ an die Location an. So ist es beim Schippern auf der Spree anders als in einem 5 Uhr Slot im Club oder einer trashigen Party.

Du hast von intimer Spreebootrunde bis zur Finalshow der Berlin Fashion Week schon so einiges bespielt. Welches Setting magst du am Liebesten?

Die Sachen, die mir am meisten Spaß machen sind tagsüber irgendwo in der Sonne zu spielen. Wenn es sich ergibt verlegen wir auch mal die dejanu Probesessions in die Hasenheide oder jammen auf dem Tempelhofer Feld.

Welche Open Airs hast du dabei im Kopf

Richtig schön war es letztes Jahr auf dem Wilde Möhre Festival, wo wir gefragt wurden den Opener auf der Hauptbühne zu spielen.
Dieses Jahr gab´s zwei Festivals, wo wir musikalisch, denke ich, gut rein passen würde. Das eine ist das Garbicz Festival von den Bachstelzen und das andere die Uckeralm von Laut und Luise.

Heute geht es ja nicht nur um dich, sondern auch um Pascal mit dem du zusammen den Mix kreiert hast. Wie funktioniert eure Zusammenarbeit?

Ich fand es immer toll mich mit Leuten direkt mit und über die Musik auszutauschen und so begannen Pascal, der ein super Gitarrist ist, und ich einfach zusammen live zu improvisieren und später auch zu produzieren.

Wie gestaltet ihr denn euer technisches Zusammenspiel?

Angefangen habe ich mit Traktor. Aber später, als Pascal mit Gitarre und manchmal auch Gesang dazu kam, wurde mir Traktor zu unflexibel. Die Sachen, die wir brauchten gab es dann auch einfach nicht und so haben wir angefangen mit Ableton einfach alles live selbst zu produzieren.

Welche drei Künstler beeinflussen dich aktuell?

Das ist vor allem mein Inspirationsdreieck.

  • Nicolas Jaar: vor allem geprägt durch „Darkside“ – das micro-granulare Auflegen wo man nicht nur Lieder auflegt, sondern Sampels auflegt und die miteinander mischt. Dabei ist vieles sehr organisch, aber auch elektronisch.
  • Feathered Sun, bestehend aus Chris Schwarzwälder, Nu, Raz Ohara: Bauen auf dem selben Konzept wie Jaar auf, aber schon straffer elektronisch.
  • DJ Thomash: legt auch auf der granularen Schiene auf, aber das ganze mit südamerikanischen Sachen macht. Seine Musik baut sich aus südamerikanischen Beats, Instrumenten und Sampels auf, aber verwendet die Rhythmik der elektronischen Musik, was eine total spannende Kombination ist.

Wo kann man dich/euch demnächst live erleben?

Nach dem Podcast haben wir uns so eine Art Auftrittssperre auferlegt und arbeiten bis zum Frühjahr an mehr eigenen Sachen um diese voll auszuproduzieren.

Bringt ihr dann ein Album raus?

Nein. Wir werden wohl erst ein Liveset herausbringen und damit ein wenig herumspielen. Gerade im Elektronischen finde ich ein Album heute eher überholt, da man sich die Sachen meist gar nicht im Albumformat anhört sondern eben über Sets und Mixes auf irgendwelche Lieder kommt und diese dann neu arrangiert und das wollen wir selber so direkt machen.

Vielen Dank.

Vielen Dank an euch, ich hoffe ihr habt Spaß dabei.

Tracklist

Sam Cooke vs. Kalabrese – Lost & Lookin’ (M.RUX. EDIT)
Kalabrese – Stone On Your Back (Frank Wiedemann Remix)
Feathered Sun – Hm Hum Humm
Wagusi – Oio Gere (Alkalino Remix)
Crishou – Let’s Push Things (Dubby Conqueror Mix)
Matt Moroder – Shuggie
Fleetwood Mac – Dreams (Flight Facility Remix)
Clowns N Sunset Collective – Her String
Chris Schwarzwälder & Mira – Ayun
Kid Simius – La Veronica (Chris Schwarwälder Remix)
Basti Pieper – I Love You
Rampue – Zwitscherzwitscher
Djordje – In A Blink Of An Eye
Supertramp – Goodbye Stranger