Der Mai beschert euch nicht nur die ersten warmen Tage, sondern auch einen fischen Mix aus unserer Podcast Reihe. Dieses mal konnten wir den Berliner Künstler mit dem etwas sperrigen Namen „Efalive Of The Jazoburbs“ für uns gewinnen. Er liefert einen schönen Mix aus Deep und Tech-House. Spannend ist auch seine weitere Leidenschaft, das Produzieren von Musikvideos. Zum Beispiel steckt er hinter einigen Videos von andhim und Super Flu. Seid ihr neugierig geworden? Dann lest mehr im Interview und genießt seinen Mix dazu.
Steckbrief
Artist: Efalive Of The Jazoburbs
Label: Unser eigenes (noch) inoffizielles: editunes! :)
Stil: Deep House – Tech House – Electronica – Hip Hop
Age: 30
On air since: 2003
Living: Berlin Friedrichshain
Playtime: Spielt absolut keine Rolle. WarmUp ist super, da man auch mal langsamere, ruhigere Stücke spielen kann. Peak Time ist natürlich sowieso toll und wenn die Sonne wieder aufgeht, kann man die noch Dagebliebenen mit Klassikern oder Unerwartetem beglücken.
Setup: Alles was ich brauche sind zwei Plattenspieler, ein Mixer, und meistens meine Seratobox plus Laptop.
Favoriten: Da gibt es einiges. Ich mag’s harmonisch, analog, verspielt, individuell, gechillt. Wenn ich ein Lieblingslabel/-umfeld nennen müsste, wäre es definitiv Monaberry.
Drink: Raki. Gin Tonic. Wodka Melone. Minztee.
Superpower: The Unexpectable
Podcast
(Direktlinks: SoundCloud, HearThis.at, Download)
Interview
Hallo Frederic schön das du Zeit gefunden hast und herzlich Willkommen in unserer kleinen Podcastserie. Wie geht es dir?
Vielen Dank für die Einladung, mir geht es super!
Du blickst jetzt schon auf satte 12 Jahre musikalische Aktivität zurück. Wie bist du damals dazu gekommen dich mit dem Auflegen zu beschäftigen?
Klingt jetzt vielleicht abgedroschen, aber ich hatte tatsächlich ne recht musikalische Kindheit. Zehn Jahre Gitarrenunterricht, diverse Punkbands und mit 16 begann die Liebe zum Hip Hop was dann auch gleichzeitig der Startschuß für meine Plattensammlung war. Im Laufe der letzten 13 Jahre gesellten sich noch etliche weitere Genres wie Reggae, Drum’n’Bass, Soul und seit 2007 dann eben auch elektronische Tanzmusik dazu.
Die Lust aufs Auflegen kam recht schnell um 2002, zwei Plattenspieler und ein Mixer mussten her. Vor ca. sechs Jahren bin ich dann schließlich der digitalen Versuchung erlegen und habe mir Serato zugelegt. War aber im Nachhinein die beste Investition, die ich tätigen konnte.
Gibt es etwas aus deiner Musikerkarriere worauf du besonders Stolz bist? (Musikalisch: Gigs, Erfahrungen usw.)
Hehe „Karriere“ würde ich das definitiv nicht nennen, da sich ja doch alles (Punkband, Hip Hop Duo, DJ) eher auf einem hobbymäßigen Level bewegt hat und bewegt, aber dennoch ist man natürlich ein bisschen stolz auf so ein paar Sachen. Da wären zum Beispiel Featuretracks aus den Jahren 2007-2010 mit L.A.-Underground- Szenegrößen Rifleman, Riddlore, Awol One oder LMNO (zu finden zum freien Download auf efaliveofthejazoburbs.bandcamp.com). Dann hatten wir mal einen gemeinsamen Auftritt mit Buck 65 in Berlin. Und seit vorletztem Jahr regelmäßige Gigs im Ritter Butzke mit andhim, Super Flu, Format:B, Monkey Safari, rampue, …
Sag mal wie bist du auf deinen Künstlernamen „Efalive Of The Jazoburbs“ gekommen?
2002 habe ich mit meinem Bad Kreuznacher (unsere Heimatstadt) Homie „Tweak Sensei“ das Hip Hop-DJ- und Producer-Duo „The Jazoburbs“ gegründet. Jazz aus den Suburbs sozusagen. „Efalive“ steht für sowas wie „Fredi alive“. So ein typischer Hip Hop Name halt, den man damals vor 12 Jahren mit dem Edding überall hingekritzelt hat.
Was machst du wenn du nicht gerade musizierst?
Da das ganze Musikding ja mehr Hobby ist, verdiene ich mein Geld mit meiner zweiten Leidenschaft der Filmerei. Gemeinsam mit Andreas Lamoth bin ich Inhaber einer kleinen Filmproduktion „editude pictures„.
Was filmt ihr denn so?
Wir sind spezialisiert auf Dokumentarfilme, Musikvideos, Eventdokus, Webtrailer … alles was so anfällt. Unsere Firma gibt es seit Ende 2010 und ich glaube, dass wir uns im Laufe der letzten fünf Jahre speziell mit unseren Musikvideos in der Szene etabliert haben.
Du produzierst also auch Musikvideos. Welche Videos und Künstler sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
Eigentlich alle mit denen wir zusammen gearbeitet haben, da die meisten mittlerweile auch gute Freunde von uns geworden sind. Die erste Zusammenarbeit mit Super Flu beispielsweise war deren Stop Motion-Animationsvideo zu „Euterpeh„, welches wir zusammen mit der Künstlergruppe „KLUB7“ realisiert haben. Dann folgte das gemeinsame Video zu „Hasoweh“ mit Super Flu und andhim, dessen Dreh an einem recht kühlen Frühlingstag im Nordbad Halle ich wohl niemals vergessen werde. Highlight war auf jeden Fall eine Woche Ibiza mit andhim im Sommer 2013, wo das Video zu „Boy Boy Boy“ entstanden ist.
Wie war die Arbeit vor Ort am Set? Wie lange braucht man für so ein Video?
Das ist ganz und gar unterschiedlich, je nachdem wie umfangreich die Dreharbeiten und der Schnitt sind. Die Videos sind meistens an einem Drehtag entstanden, der Schnitt dauert ca. eine Woche.
Die Arbeit vor Ort (Boy Boy Boy auf Ibiza, Hasoweh und Jo Gurt in Halle, Melte in Berlin, …) war natürlich immer mega witzig, und ich denke, dass man diese lockere, ungezwungene Atmosphäre und Arbeitsweise auch in den Videos spürt.
Wie wichtig sind für dich Musikvideos aus der Sicht eines Djs?
Musikvideos für elektronische Künstler sind meiner Meinung nach genauso wichtig wie für Bands oder Hip Hopper, wenngleich aber ungleich schwieriger. Da die Tracks ja schon produziert sind und man nicht wirklich viel performen kann vor der Kamera, braucht man entweder witzige Ideen und schauspielerisches Grundtalent (was die Jungs von andhim oder Super Flu definitiv haben), oder man arbeitet eher künstlerisch, experimentell, szenisch, und kreiert eine Art Kurzfilm, der den Track visuell verarbeitet.
Was liegt für dieses Jahr noch an? Können wir uns auf neue Videos freuen und gibt es neue Projekte im Bereich Musik?
Definitiv! An Videos stehen neue, sehr witzige Sachen mit den Flu´s und andhim an, vielleicht auch noch für den ein oder anderen neuen Artist aus deren Umfeld mit dem wir bis jetzt noch nicht zusammengearbeitet haben.
Musikalisch wollen wir einen editude pictures-Ableger etablieren namens „editunes“. Neben Partyreihen sollen Podcasts und Interviews mit befreundeten oder für uns interessanten Künstlern folgen.
Vielen Dank für deinen Podcast!
Gerne doch und gerne wieder. Es war mir eine Freude! :)