Für die Musik, um durch den Mai zu tanzen, gibt es dieses mal ein Set von Flo Kasten. Ein junger und interessanter DJ aus Potsdam, der mit einer Mischung aus genreübergreifender Musik, jeden auf eine ganz spezielle Reise mitnimmt. Flo Kasten, der seit 2009 hinter dem Mischpult steht, favorisiert experimentelle Musik. Diese ist ein fester Bestandteil seiner Set´s und ist auch in unseren Podcast #13 zuhören. Hört einfach rein, lasst euch mit auf die Reise nehmen und lest das Interview wenn ich noch mehr über Flo Kasten erfahren wollt.
Steckbrief
Artist: Flo Kasten
Label/Crew: unsigned
Sound: Electronica, Techno
Age: 22
Job: Student
Living: Potsdam
Locations: Spartacus, World Wide Web
Playtime: Opener
Drink: anything on the rocks
Superpower: Fichtenwalde
Podcast
Interview
Hallo Flo, schön dass du hier bist. Wie geht es dir?
Hallo, ich freue mich hier sein zu dürfen. Mir geht es super, danke.
Auf deiner Facebook-Seite steht, dass du ein Heartbreaker, DJ, Bauchschläfer bist? Nenne uns doch noch mehr Eigenschaften die dich beschreiben.
Das Wesentliche ist damit fast schon gesagt. Ich kann keine Noten lesen. Klassische Musik lässt in mir ein Gefühl der Unruhe aufsteigen und Musik machen bedeutet für mich Stress ohne Ende. Die größte Hürde die ich mir selbst stelle ist wahrscheinlich mein Perfektionismus. Ich will immer das Beste aus Projekten raus holen, verliere mich dabei oft in Details und auch gerne mal Deadlines aus den Augen.
Verbirgt sich etwas hinter deinem Künstlernamen? Oder ist er dein richtiger Name?
Tatsächlich ist das kein Künstlername. Zwar musste ich mich schon durch so einige flache Witze lächeln, aber so steht es in meinen Ausweisdokumenten. Da kann man also nichts machen. Mit Künstlernamen ist das auch immer so eine Sache. Die klingen oft so zwanghaft exotisch, super kreativ und/oder einfach nur doof. Da keep ich lieber real.
Wie lange machst du schon Musik und welche ist dir die liebste?
Zur Musik, in Bezug auf das Auflegen, kam ich Ende 2009. In meinem Jugendklub stehen auch heute noch Plattenspieler, einige Vinyls und unser Sozialarbeiter ist der Ronny vom Kraftfuttermischwerk. Ideale Voraussetzungen also um sich mal auszuprobieren. Ziemlich schnell hab ich meine Vorstellung von Musik dann in den Veröffentlichungen von Ostgut Ton oder Deeply Rooted House wiedergefunden. Anfangs war mein Sound sehr hart, so richtiger Techno in den ich auch heute noch hin und wieder abschweife. Später wurde das Ganze dann etwas weicher. Ich hab Gefallen an experimentellen Tracks gefunden und verarbeite auch das gern in meinen Sets.
Deine Musik trägt eine eigene Note. Kannst du uns deine Musik näher beschreiben und wie hat sie sich entwickelt?
Dazu muss ich erst mal sagen, dass sich Musik fürs Internet von Tanzflächenmusik unterscheidet. Wer sich meine Podcasts anhört, der geht auf Reisen, der erlebt was. Gerne auch genreübergreifend, aber immer stilsicher. Ganz so verträumt klingt es im Club dann eben nicht.
Das resultiert aus der Entstehung so eines Mixes. Die Arbeit mit Ableton Live eröffnet mir da ganz neue Möglichkeiten. Alles wird verändert, Edits erstellt und klanglich und harmonisch viel probiert. Ich mag es, mit der Musik zu spielen.
Beschreibe uns doch bitte einmal, wie dein DJ Setup aussieht?
Erst vor Kurzem bin ich komplett umgestiegen. Weg vom Serato und den Timecode-Vinyls hin zu Hardware, die mir einfach mehr Spielraum und Möglichkeiten bietet. Die Basis meines Setups bildet nach wie vor das MacBook. Via USB-Hub steckt darin ein Traktor Kontrol Z1, dessen integrierte Soundkarte umständliches Verkabeln überflüssig macht. Ich bin damit unabhängig von gestellten Mischpulten und kann auch mit nur einem verfügbaren Kanal arbeiten. Durch Kombination mit dem Traktor Kontrol X1 Mk2 entsteht dann eine umfangreiche Bedienoberfläche, die kaum Wünsche offen lässt. Das klingt jetzt wie eine gut formulierte Produktbewertung, ist für mich aber wirklich perfekt zum Auflegen. Abgerundet wird mein Setup durch ein Alesis Performance Pad, welches Ableton Live ansteuert. Durch das Drumpad kann ich noch kreativer sein. So gebe ich meinen Sets mehr Dynamik, eine eigene Note und ganz wichtig: Die Seele, die in analogen Sets durch kleine Ungenauigkeiten mitschwingt, gebe ich meinem digitalen Set teilweise zurück.
Und jetzt kommt eine der größten und wichtigsten Fragen in der DJ Welt. Analog oder Digital? Wie siehst du die Entwicklung der Szene durch den Einfluss von digitaler Musik?
Jeder kann Musik produzieren und veröffentlichen. Sowohl Produzenten als auch Verbraucher profitieren davon. Für den DJ wird die Selektion dadurch nicht einfacher, wenn es im Allgemeinen aber der Qualität und Vielfalt dient, ist das durchaus positiv zu bewerten.
Was steht in 2014 noch musikalisches an? Gibt es Projekte an denen du arbeitest?
Da ist ein kleines Bandprojekt in Arbeit. Noch nichts Spruchreifes, macht mir aber viel Spaß. Im Sommer spiele ich ein paar Open Airs und werde mich im Winter dann auf mein Studium konzentrieren. Außerdem versuche ich mich Stück für Stück ins Producing einzuarbeiten. 2014 wird also nicht langweilig. Es gibt einige Baustellen.
Vielen Dank für deine Zeit und deinen Mix!
Danke auch und viel Spaß damit!
Tracklist
Barker & Baumecker – No Body
Marcel Dettmann – Landscape
Recondite – Tilla
Leeon – Birth of a Season
Mount Kimbie – Ruby
Recondite – Backbone
Sean Deason – S4r4
Subbroom Association – Traffic Line
Alex Ketzer – Remember the Time
Raime – The Dimming of Roads and Rights
Alex Ketzer – Don’t go loose it, Baby
Raime – Soil and Colts
Norman Nodge – Start up
Emika – Cooling Room
Mount Kimbie – Sullen Ground
Efdemin – Acid Bells
Efdemin – Acid Bells (Martyn’s Bittersweet Remix)
Emika – Count Backwards