Der Monat Januar neigt sich dem Ende und pünktlich zum Ferienstart gibt es ein paar groovige Housetunes mit auf den Weg ins Vergnügen. Die mittlerweile 10. Ausgabe unseres MinMon Podcasts stellt uns ein aufstrebender DJ aus Potsdam. Nicolas Budō ist sein Name und er ist für Auftritte bei subkulturellen und unkommerziellen Veranstaltungen bekannt. Außerdem findet man ihn auch oft als Organisator hinter den Bühnen Berlin und Potsdams.
Natürlich musste er uns zu einem kleinen Interview Rede und Antwort stehen.
Steckbrief
Artist: Nicolas Budō
Label/Crew: Ab nach House Crew
Sound: House / Detroit / Techno
Age: 23
Job: Media Design
Living: Potsdam
Locations: Spartacus, Casino, ZMF, Drugstore, Bar Gelb, Projekthaus BBG, Wir am Ostsee, La Datscha
Playtime: Closing
Drink: Gin Tonic
Superpower: Musical Madness
SoundCloud
Interview
Hallo Nico, wie gehts? Gut den Jahreswechsel überstanden?
Der war anstrengend aber auch durchaus spaßig. Wir hatten eigentlich eine kleine Veranstaltung in einer Off-Lokation in Berlin Reinickendorf geplant. Leider hat die Sache dann nicht geklappt weil die vermittelnde Person krank geworden ist.
Kommen wir gleich zu meiner ersten Frage: Was hat es mit deinem Namen auf sich? Frei erfunden oder eher was mit Tiefgang?
Nicolás ist mein richtiger Vorname, Budo dagegen ist frei erfunden und der Oberbegriff für Japanische Kampfkunst oder auch den Weg des Krieges. Für mich geht es dabei eher um den Weg als um das Ziel und darum dieses erreicht zu habe. Ich sehe die schlechte Laune als den Feind und die Musik als Waffe dagegen.
Wie lang stehst du schon an den Decks, wie hat alles angefangen?
Oh, die erste Neugier wurde bei mir vor 5-6 Jahren geweckt, als ich bei einem Bekannten ein Setup aus 1210ern und einem Mixer in die Finger bekam. Es hat dann allerdings noch bis zur Fusion 2012 gedauert bis ich selbst aktiv mit Auflegen angefangen habe. Nach und nach haben dann die Vinyls den Weg in mein Plattenregal gefunden und dank meines damaligen Mitbewohners hatte ich auch Zugriff auf Plattenspieler und Mixer. Mittlerweile habe ich aber lange mein eigenes Equipment zusammen gespart und kann so ausgiebig meiner Leidenschaft frönen.
Dein letzter Auftritt im Spartacus ist ja schon ein wenig her, wo bist du das nächste Mal am Start?
Da bisher noch keine definitiven Zusagen vorhanden sind, hülle ich mich an dieser Stelle in Schweigen. Ansonsten war der Spartacus Auftritt klasse und ich konnte mich meiner Vorliebe, die Closingsets zu spielen, widmen. Im Falle der basic education Party hab ich von 5 bis 7 gespielt und bis 10 noch B2B mit Sowade die letzten noch stehenden Leute unterhalten.
Ist außerdem noch was spannendes für 2014 geplant?
Wir starten demnächst eine Veranstaltungsreihe im Leander. Eine homosexuellen Bar in Potsdam, die uns im Keller eine Tanzfläche hoffentlich zur Verfügung stellt. Das Ganze soll dann „Das verlorene Einhorn“ heißen und möglichst Trashig und Diskolastig ausgelegt werden. Auch wollen wir unserem noch losen Verbund von Djs und Veranstaltern einen Namen geben um noch aktiver zu werden.
Warum schließt du dich nicht an irgendeinen Verbund an?
Ich möchte gern nach meinen eigenen Konzepten veranstalten. In einem anderen Verbund laufe ich immer Gefahr mich nicht verwirklichen zu können. Ich hätte die Parties halt gerne wie einen Ziegelstein und nicht wie eine Quietschente.
Du bist ja aktuell, sollte mir nichts entgangen sein, nur auf SoundCloud mit einem Profil vertreten. Schätzt du Socialmedia als eher unwichtig ein? Auf welchen Wege verbreitest du außerdem deine Musik?
Socialmedia ist eine super geniale Erfindung. Leider finde ich nicht genug Zeit um auf jeder Plattform ein Profil für mich anzulegen. Aktuell bin ich aber auf SoundCloud sowie bei Facebook als Likepage zu finden.
In welchem Genre würdest du den Stiel des von dir gemixten Podcasts stecken? Was möchtest du mit dem Mix weitergeben?
Ich würde es als eine Mischung aus Electronica, House, ein bisschen Downtempo sowie eine Nuance Warehouse Techno beschreiben. Der Mix gibt meinen aktuellen, Winter geprägten, Gemütszustand wieder. Die ganze melancholische Stimmung im Moment hat mich bei der Trackauswahl doch ordentlich beeinflusst.
Meine Ohren sagen mir, dass bei deinem Mix viele Vinyls im Spiel waren. Was hältst du von der Digitalisierung des DJings?
(Lacht) Ja, ist sogar Vinyl-only. Für mich gehört das zur Kunst des DJings auch ohne technische Hilfsmittel ein gutes Beatmatching hin zu bekommen. Klar ist der Mix dann manchmal nicht perfekt wie im digitalen Geschäft. Dennoch erhält man durch das Vinylmixen ein viel besseres Gefühl für den Track und lernt die Musik viel intensiver kennen. Allerdings plane ich in nächster Zeit Vinyl mit weiteren, auch Digitalen, zu kombinieren. Dazu werde ich mit Münch zusammen arbeiten.
Dann noch eine Frage zu deinem Mixingsetup: Was hat dir als Hardware gedient und was wäre dein Setup wenn du dir die Hardware aussuchen könntest.
Ich hatte zwei Technics 1210 M3D und ein XONE:22 zur Verfügung. Was meine Traumhardware angeht würde ich noch einen Plattenspieler mehr dazu stellen und das XONE:22 gegen eine XONE:92 austauschen.
Vielen Dank für deine Zeit und deinen Mix!
Sehr gern – viel Spaß damit.